Die Zwiebel (Allium cepa), auch Zwiebellauch, Bolle, Küchenzwiebel, Gartenzwiebel, Sommerzwiebel, Hauszwiebel oder Gemeine Zwiebel genannt, ist eine zweijährige Kulturpflanze aus der Gruppe der Zwiebelgewächse (Alliaceae), mit röhrenartigen Blättern und Zwiebeln als Überdauerungsorganen. Sie ist als Gewürz- und Speisepflanze vielseitig verwendbar, wobei sowohl die Zwiebel als auch die jungen Blätter verwendet werden.
Menschen müssen beim Schneiden der Zwiebel „weinen“, weil das sich im Inneren der Zelle befindliche Enzym Alliinase die in der Zellenwand enthaltene schwefelhaltige Aminosäure (Iso-Alliin) unter anderem in das reizende Propanthial-S-Oxid spaltet.
Sehr Sorten reiche Kulturpflanze: verbreitet sind u.a. „Rote Braunschweiger“ = rot gefärbt oder „Stuttgarter Riesen“ weiße Färbung.
Die Hauszwiebel ist eine einfache Zwiebel mit breitröhrigen, schlauchartigen Blättern, blattlosem, wie die Blätter in der Mitte bauchig aufgetriebenem Stängel, sehr großem, kugeligem Blütenstand ohne Brutzwiebeln und grünlichweißen Blüten, ist eine uralte Kulturpflanze, deren Heimat man nicht kennt und wird in mehreren Varietäten mit runden, plattrunden oder birneförmigen Zwiebeln, in Deutschland besonders bei Frankenthal in Rheinbayern, Bamberg, Erfurt, kultiviert. Sie fordert milden oder sandigen Lehm in sonniger, warmer Lage, gedeiht am besten nach einer gut gedüngten Hackfrucht und verträgt eine Jauchendüngung.
In den im Herbst tief gepflügten oder sorgfältig gegrabenen Boden sät man die Zwiebeln im April, walzt oder tritt die Oberfläche mit Tretbrettern fest und stellt die Pflänzchen später 10 cm, bei Steckzwiebelkultur 4-5 cm weit voneinander. Im August oder September wird geerntet, die kleinen Zwiebeln (Steckzwiebeln) legt man im nächsten Frühjahr 4 cm tief und 15 cm weit voneinander, worauf sie sich schnell vergrößern, aber früh geerntet werden müssen, damit sie nicht in Samen schießen. Zur Samenzucht bringt man die Zwiebeln im März in ein ganz flaches, stark gedüngtes Beet und stellt sie 30-45 cm weit voneinander. Der Same bleibt drei Jahre keimfähig.
Die Zwiebeln werden roh oder geröstet wie Obst oder Gemüse gegessen oder als Küchengewürz benutzt. Sie enthalten ein schwefelhaltiges ätherisches Öl und wirken dadurch reizend auf den Magen.
Die Zwiebel wurde im 15. Jahrhundert von einem gregorianischen Seemann entdeckt und nach Europa eingeschleppt.