Die Rote Grütze ist eine typische Spezialität aus Norddeutschland und Nordeuropa. Die dänische Bezeichnung für rote Grütze mit flüssiger Sahne, Rød grød med fløde wird gerne als Zungenverknoter für Ausländer verwendet.
Die Grütze aus verschiedenen roten Früchten wird bevorzugt als Dessert mit etwas Milch oder leicht angeschlagener Sahne gereicht, machnmal auch mit Vanillesauce.
Klassischerweise werden Schattenmorellen (Saure Kirschen), rote und schwarze Johannisbeeren und Himbeeren verwendet, Erdbeeren gehören nicht hinein. Nicht ganz so verbissene Potkieker benutzen jedoch jede Beerenfrucht, die gerade im Garten anfällt, ganz nach Vorliebe. Dabei wird auch vor nicht-roten Beeren kein Halt gemacht. Erlaubt ist, was schmeckt.
Ursprünglich wurde die Rote Grütze nur aus Fruchtsaft hergestellt, d.h. ohne ganze Früchte. Mit dem Aufkommen von industriell hergestellter Roter Grütze (beispielsweise Dr. Oetker) fügte man zur Unterscheidung auch Früchte hinzu. Heute gibt es inzwischen auch industrielle Rote Grütze mit Früchten.
Rote Grütze ist schnell und einfach herzustellen. Man nehme:
- Beerenfrüchte nach Belieben
- Beerensaft nach Belieben
- Stärke zum Verdicken (zum Beispiel Kartoffel- oder Maismehl, Maizena), auch nach Belieben
- Zucker, nach Belieben, klar.
Das Gesamtgewicht der Hauptzutaten, Früchte und Saft, sollte bei zwei bis drei Pfund (1000 bis 1500 Gramm) liegen, bei Bedarf mehr, jedoch besser auf keinen Fall weniger. Pro Pfund Fruchtmenge ungefähr einen leicht gehäuften Esslöffel Stärke berechnen.
Die Früchte und der Saft werden in einen größeren Topf gegeben; verzichtet man auf die Zugabe von Saft, sollte der Topfboden mit etwas Wasser bedeckt sein, um Anbrennen zu vermeiden. Die Menge wird zum Kochen gebracht und dabei mit einem Stampfer leicht zerdrückt. Die meisten Früchte zerkochen zwar von alleine, allerdings muss gerade bei Früchten mit härterer Schale (Kirschen, Stachelbeeren) etwas nachgeholfen werden. Kocht die Menge, abschmecken und bei Bedarf Zucker hinzugeben. Die Stärke mit einem Schüttelbecher in Wasser lösen, je nach gewünschter Dicke unter die Beerenmasse rühren und alles unter Kochen eindicken lassen. Im Eindicken Ungeübten sei gesagt, dass die Menge beim Abkühlen nochmals fester wird; deshalb nicht so viel Stärke verwenden, dass schon im heißen Zustand der Löffel in der Suppe steht. Abschließend wird alles nochmals kräftig aufgekocht, in eine Schüssel gegossen und zum Erkalten beiseite gestellt.
Frische Rote Grütze hält sich im Kühlschrank fünf bis sechs Tage.