Romadur ist ein ursprünglich belgischer, heute weit verbreiteter Weichkäse mit Rotschmiere aus Kuhmilch mit 20%, 40% oder 60% Fett in der Trockenmasse. Er wird in Stangenform angeboten und ist im Durchschnitt kleiner als der Limburger. Laut der Deutschen Käseverordnung muss sein Gewicht zwischen 80 g und 180 g Gewicht betragen. Im Handel sind übliche Größen 100 g oder 125 g. Er schmeckt je nach Reifegrad zwischen mild und pikant mit kräftig duftendem Aroma, eher milder als der Limburger. Der Käseteig ist mattglänzend, anfangs weiß und dunkelt während der Reifung über hellgelb nach cremefarben. Er hat nur wenige Bruchlöcher im cremig-weichen, nicht fließenden Teig.
Zur Herkunft des Namens gibt es zwei Theorien. Romadur könnte einmal von franz. remoudre (nochmals melken) abgeleitet sein, unter dem Namen Remoudou war in Belgien ein pikanter Herve gängig. Eine andere Ableitung führt den Namen auf einen spanischen Käse Ramdon zurück, der die Spanier veranlaßte, in ihren holländisch-flämischen Hoheitsgebieten den pikanten Herve danach zu benennen. Er wurde wie der Limburger in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts von Karl Hirnbein im Allgäu eingeführt.
Für die Herstellung wird der Kesselmilch ein Säurewecker und Lab beigegeben. Der entstehende Bruch wird zu Haselnussgröße geschnitten und ohne Nachwärmen abgefüllt. Nach mehrmaligem Wenden kommt der Käse für 12-16 Stunden in ein Salzbad, danach wird er bei 14 °C und über 90 % relativer Luftfeuchte 8 bis 14 Tage lang gelagert und während dieser Zeit mit Bacterium linens geschmiert. Dadurch erhält er eine würzige, orange bis rotbraune, elastische Oberfläche, die leicht kleberig und griesig-körnig ist.
Der Käse schmeckt pur mit Zwiebeln, auf Pumpernickel oder zu helleren Brotsorten mit sauren Gurken oder in pikanten Salaten. In der warmen Küche findet er zum Gratinieren Verwendung. Als Begleitgetränk schmeckt Bier oder vollmundiger Wein.