Noach (auch Noah oder Noe) war nach dem Buch Genesis der Bibel der 10. Patriarch nach Adam.
Nach dem Buch Genesis war Noach der Sohn von Lamech (Gen 5,28). Sein Name könnte von dem hebräischen Wort für Ruhe/ausruhen abgeleitet sein. Mit 500 Jahren kamen seine drei Söhne Sem, Ham und Jafet zur Welt (Gen 5,32). Insgesamt wird sein Lebensalter mit 950 Jahren angegeben (Gen 9,29). Mit Noach endet die Ära der ersten Patriarchen, deren Lebensdauer mit Ausnahme von Henoch weit über 700 Jahre war. Bei den folgenden Generationen nahm das Alter erheblich ab.
Auf Noachs drei Söhne werden die damals den Hebräern bekannten Völker zurückgeführt (Gen 10,1-32; 1 Chr 1,5-23): Auf Sem die Semiten, auf Ham die Hamiten (dunkelhäutige Afrikaner) und auf Jafet die Jafetiten.
Noach ist der biblischen Erzählung nach der erste Ackerbauer und der erste Winzer (Gen 9,20). Eingeschlafen durch zu viel Alkohol sieht ihn sein Sohn Ham entkleidet vor dem Zelt liegen. Aus diesem Grund verfluchte Noach Ham und seine Nachkommen dazu, Knecht seiner Brüder zu sein. (Gen 9,21-27)
Nach der biblischen Erzählung wollte Gott (Jahwe) die Menschheit wegen ihrer Sündhaftigkeit auslöschen, erbarmte sich aber Noachs und dessen Familie wegen seiner Frömmigkeit. In der Arche Noah konnte Noach sich, seine Söhne und ihre Frauen sowie die Tiere vor einer Vernichtung durch die Sintflut retten und sicherte so den Fortbestand der Menschen und Tiere auf der Erde. Nach der Flut übergab Gott die Verantwortung über die Erde den Menschen.
Ähnliche mythologische Fluterzählungen sind aus vielen Kulturen überliefert, eine besonders enge Verwandtschaft lässt sich mit dem viel älteren sumerisch-babylonischen Gilgamesch-Epos und seinem Sintfluthelden Utnapischtim erkennen.
Auch in den Apokryphen finden sich Spuren Noachs. Im Jubiläenbuch (Kleine Genesis) wird die biblische Erzählung viel ausführlicher nacherzählt und erweitert (Jub 5,1-10,17, siehe auch Die Apokalypse des Adam 69.2-71.5). Die Arche landete auf dem Gipfel des Lubar, einem der Berge des Ararat (Jub 5,28). Nach dem Pseudo-Titus-Brief suchten die Söhne Noachs nach der Sintflut Orte zum Städte bauen und benannten sie nach ihren Frauen. Die Namen der Städte sind Neelatamauk (Ham), Adataneses (Jafet), Sedeketelebab (Sem) (Jub 7,14-16). Später verlost Noach die Erde an seine Söhne. Die Erdmitte bekommt Sem, der Süden geht an Ham, Jafet erhält den Norden (Jub 8,10-30, ApokAd 72.15). In der Apokalypse des Paulus trifft Paulus in einer Vision auf Noach. Dieser erzählt ihm, er habe an der Arche 100 Jahre gebaut, ohne sich zu waschen und die Kleidung zu wechseln (ApkPaul 50). Nach dem Apokryphon des Johannes überlebten Noach und seine Nachkommen nicht in einer Arche, sondern in einer Lichtwolke (AJ 28.30-29.10).
Im Koran ist die einundsiebzigste Sure nach Noach (Nûh) benannt. In dieser Sure sind die Bitten und Drohungen des von Allah gesandten Noach beschrieben, die die Menschen zur Umkehr bewegen sollten. Als nicht auf ihn gehört wird, schlägt Noach Allah vor, keinen der Ungläubigen auf Erden zu lassen (Sure 71,26). Ausführlicher wird die Sintfluterzählung in Sure 11,25-48 erzählt. Weitere Suren zum Thema: Sure 7,59-64, Sure 10,71-73, Sure 26,105-122. Das Alter Noachs wird auch im Koran mit 950 angegeben (1000 Jahre weniger 50) (Sure 29,14).