Ein Mikrowellenherd ist ein Küchengerät zum raschen Erhitzen von Speisen. Er wurde 1947 von Percy Spencer bei der Firma Raytheon erfunden.
Er verwendet Mikrowellen einer Frequenz, bei der Wassermoleküle angeregt werden können, die in jedem Lebensmittel enthalten sind.
Mikrowellenherde benutzen elektromagnetische Strahlung von typischerweise rund 2,455 GHz. Bei dieser Frequenz werden die Wassermoleküle (da sie ein Dipolmoment besitzen) zu Rotationen angeregt. Diese Rotationswärme der Wassermoleküle überträgt sich nun auf die gesamte Speise. Nebenbei bemerkt kann gefrorenes Wasser (Eis) nur schlecht im Mikrowellenherd erwärmt werden, da es nicht rotieren kann und damit auch nur schlecht die Mikrowellenstrahlen absorbiert.
Die Wärmeverteilung in den Speisen ist nicht homogen. Das liegt vor allem an stehenden Wellen, die sich im Garraum entwickeln und vom Inhalt des Garraums abhängig sind. Die Speisen werden deshalb meist auf einem Drehteller durch die unterschiedlichen Energiedichten gedreht. Ein anderer Grund für die inhomogene Erwärmung ist der unterschiedliche Wassergehalt verschiedener Speisen (oder Teile davon) – so erwärmen sich beispielsweise Knochen relativ wenig im Vergleich zum Fleisch.
Moderne Mikrowellenherde verfügen über eine sog. Auftaufunktion, hierbei wird in kurzen Abständen zuerst durch Mikrowellen bereits geschmolzenes Wasser erwärmt, dann einige Zeit gewartet, bis durch die zugeführte Wärme noch gefrorenes Wasser aufgetaut wird, um dann wieder von vorne zu beginnen.
Es wird allgemein empfohlen, die Speisen in mehreren Intervallen mit Zwischenzeiten zu erwärmen.
Berüchtigt sind so genannte „hot spots“ in den Speisen und vor allem das Überhitzen von Wasser in glatten Gefäßen. Es kann passieren, dass Wasser über den eigentlichen Siedepunkt erhitzt wird, ohne zu sieden – diese Gefahr besteht vor allem bei mehrmaligem Erhitzen in der Mikrowelle. So überhitztes Wasser hat Siedeverzug und kann bei Bewegung plötzlich verdampfen. Das bedeutet, dass ein Teil des Wassers plötzlich (explosionsartig) zu Dampf wird und das Wasser aus dem Gefäß schleudert. Abhilfe kann hier ein im Glas stehen gelassener Glasstab schaffen, an dem sich beim Sieden Dampfblasen bilden können.
Die Mikrowellen werden mit Hilfe eines Magnetrons erzeugt.