Mais (Zea mays), in Österreich auch Kukuruz, ist ein Getreide aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Er stammt aus Mittel- oder Südamerika, eventuell als Hybrid der Wildpflanze Teosint (Zea diploperennis).
Im Gegensatz zu den einheimischen Gräsern ist Mais keine C3-Pflanze sondern eine C4-Pflanze.
Der Name Mais kommt von indianisch „Mays“. Die Maya nannten sich demnach „Menschen aus Mais“. Bereits 1525 wurden in Spanien die ersten Felder mit Mais bebaut, nachdem Kolumbus die Pflanze in Mittelamerika entdeckt und mit nach Europa brachte.
Heute wird Mais weltweit angebaut, und ist in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel. In Europa und Nordamerika ist er ein wichtiges Viehfutter, da die Silierung der Maispflanzen die Vorratshaltung für den Viehwirtschaftsbetrieb möglich macht.
Im Jahr 2003 wurden laut Statistik der FAO weltweit 638 Millionen Tonnen Körnermais produziert. Damit liegt Mais deutlich vor Reis (589 Mio. t) und Weizen (565 Mio. t). In der Nutzung gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Entwicklungsländern und den Industrieländern. In den Entwicklungsländern wird der Mais überwiegend für die menschliche Ernährung eingesetzt (Tortillas, Maisbrei) – die Industrieländer verwenden den Mais hauptsächlich in Form von siliertem Mais für die Tierfütterung.
In Deutschland wurden 2004 etwa 1,7 Mio. Hektar mit Mais (Körnermais und Silomais) angebaut. Siebzig Prozent des in Deutschland angebautes Mais wird für Futterzwecke (Silomais) verwendet. Der Rest wird in der Lebensmittelindustrie verarbeitet – zu
- Körnermais (die Maiskörner werden im Gegensatz zum Silagemais vom Kolben getrennt, Konserven)
- Maisstärke (Maizena)
- Maiskeimöl
- Cornflakes
- Popcorn
- Polenta
Neben dem in Europa vielfach angebauten gelbfarbenen Mais gibt es auch rote und blaue Sorten, die interessante Farbeffekte in Nahrungsmitteln geben können.
Mais ist ein Sommergetreide ? die Aussaat erfolgt von Mitte April bis Anfang Mai. Die Pflanzdichte sollte dabei etwa 10 Pflanzen/m² betragen. Der Hektarertrag von Körnermais liegt bei der Ernte zwischen 80 und 100 dt/ha.
Von Mais sind aufgrund seines weltweiten Anbaus und seiner wirtschaftlichen Bedeutung gentechnisch veränderte Sorten erzeugt worden, etwa Bt-Mais. Bt steht für Bacillus thuringiensis. Dies ist ein Bakterium, das den „Maiszünsler“ ausrottet. Der Maiszünsler bohrt sich ins Innere des Maiskolbens und vernichtet dadurch große Teile der Ernte. Durch BT-Mais kann der Befall verhindert werden. Insbesondere in Nordamerika werden diese Sorten angebaut. Fatalerweise hat sich herausgestellt, dass die eingebrachten Gene in wilden Pflanzen des Teosint (Zea diploperennis) in Mexiko aufgetaucht sind, so dass eine generelle Verbreitung dieser Gene befürchtet werden kann.
In Österreich, vor allem in Ostösterreich wird für Mais meist das aus dem ungarischen stammende Wort Kukuruz verwendet. Weitere Trivialnamen sind: „Türkischer Weizen“ oder „Welschkorn“.
„Maiskolben“ ist wegen seiner Form ein lokaler Spitzname für den Augsburger Hotelturm.
Spezielle harte Maissorten werden geschnitzt in den USA als einfache Tabakspfeifen („Missouri-Meerschaum“) benutzt und sind auch hier im Tabakfachhandel erhältlich.
Spezielle Maissorten werden auch zur Popcorn Herstellung verwendet.