Der Begriff Lebensraum bezeichnet:
- in der Biologie und Ökologie ein Habitat.
- in der Ideologie der Nationalsozialisten die rassistisch begründete, gewaltsame Unterwerfung anderer Völker, um Lebensraum für die ‚überlegene‘ arische Rasse zu schaffen.
Der Begriff Lebensraum wurde zuerst von Friedrich Ratzel in seinen Werken „Politische Geographie“ (1897) und „Der Lebensraum“ (1901) geprägt. In den Ideen des Alldeutschen Verbands bleibt der Begriff weiter in Gebrauch und nach dem Ersten Weltkrieg wird er als Terminus mit wissenschaftlichem Anspruch durch Mitglieder der Schule des Georgraphen Karl Haushofer weitergeführt. Friedrich von Bernhardi weitet in seinem Buch Deutschland und der nächste Krieg (Stuttgart, 1912) die Hypothese aus und identifizierte erstmals Osteuropa als das potentielle Siedlungsgebiet. 1926 wurde Hans Grimms Buch Volk ohne Raum veröffentlicht. Dieses Buch wurde ein Klassiker für die These, dass die Deutschen mehr Lebensraum bräuchten und der Titel des Buchs wurde ein vielgenutzter Slogan der Nationalsozialisten.
Adolf Hitler griff den Begriff dann in seinem Buch „Mein Kampf“ wieder auf. Die dahinterstehende Ideologie wurde die Grundlage für den Vernichtungskrieg im Ostfeldzug.