Kalorie (von lat. calor, Wärme) ist eine seit dem 1. Januar 1978 nicht mehr zulässige Einheit der Energie, insbesondere der Wärmemenge W. Sie wurde durch das Joule abgelöst. Die Einheit der Kalorie ist cal. Trotz der Umstellung auf Joule werden Brennwerte von Nahrungsmitteln nach wie vor in Kalorien bzw. Kilokalorien angegeben.
In der Ernährungslehre wurde früher die Kalorie zur Angabe des Brennwerts von Lebensmitteln verwendet, heute dagegen hauptsächlich Joule. In Tabellen findet man oft beide Angaben.
Manchmal wird im Ernährungsbereich die Bezeichnung Kalorie gleichbedeutend mit Kilokalorie benutzt. So meint die Aussage: „Ein Gramm Fett enthält 9,3 Kalorien“ eigentlich 9,3 kcal, also 9300 Kalorien. Dies rührt von der Definition einer „Kilogramm Kalorie“ (kilogramm calorie, Einheitenzeichen C) im amerikanischen Raum her. Diese Einheit ist dort jedoch auch obsolet.
1930 wurde von zwei Medizinern der Michigan Universität (USA) die Idee veröffentlicht, dass zu kalorienreiche Ernährung zu Fettleibigkeit führt. Obwohl diese Aussage nur auf wenigen und zu kurzen Beobachtungen basierte, wurde sie innerhalb kürzester Zeit als unumstößlich übernommen. Auch als die beiden Mediziner, einige Jahre später und nach weiteren Studien, selber Bedenken gegenüber ihrer These äußerten, wurden sie nicht mehr beachtet, denn ihre Theorie hatte bereits ihren Platz in den Studienplänen gefunden.
Problematisch ist die Betrachtung der Kalorien vor allem deshalb, weil die Bestimmung des Kalorieninhalts im Labor (Verbrennung, um die enthaltene Wärmemenge zu bestimmen) nicht der Verwertung der Kalorien im Körper entspricht. So kann der Körper nicht einfach alle Lebensmittel „verbrennen“, sondern nur wenige Stoffe direkt verwerten. Kohlenhydrate zum Beispiel werden nur als Glukose verwertet und ungesättigte Fette müssen erst in gesättigte Fette umgewandelt werden.
Im Jahre 2004 wurde durch Berechnungen von Richard Feinman von der Staats-Universität in Brooklyn und seinem Kollegen Eugene Fine bestätigt, dass verschiedene Nährstoffe dem Körper trotz gleichen Kaloriengehalts unterschiedliche Energiemengen liefern. So werde bei Eiweißen viel mehr Energie in Wärme überführt als bei Kohlenhydraten und stehe daher dem Körper nicht mehr zur Verfügung.