Das Café (französisch Kaffee) ist ursprünglich eine Gaststätte, in der Kaffee angeboten wird (deutsch auch Kaffeehaus). Die Kaffeehaustradition hat sich vor allem in Wien als Wiener Kaffeehaus erhalten.
Das erste europäische Kaffeehaus wurde 1554 in Istanbul (damals Konstantinopel) gegründet. Im westlichen Europa wurde das erste Café 1652 unter dem Namen „Virginia Coffee-House“ in London gegründet. In den folgenden Jahren verbreiteten sie sich besonders um die Börse, die London Stock Exchange, herum und dienten Spekulanten und Geschäftsmännern als Treffpunkt. Habermas betont in seinem Werk Strukturwandel der Öffentlichkeit die Funktion der Kaffehäuser als wichtigen Bereich der öffentlichen Sphäre, durch die sich eine bürgerliche Öffentlichkeit etablieren konnte. Aber nicht nur die Geschäftsleute hatten ihre Kaffeehäuser, es gab ebenso Stammcafés für Literaten (etwa das berühmte „Will’s“, in dem John Dryden Hof hielt, auch Alexander Pope verkehrte hier, oder das „Smyrna“, das Jonathan Swift und Daniel Defoe zu seinen Gästen zählte), für Gelehrte („The Grecian“), Juristen und Spieler. Kennzeichnend für Kaffeehausgesellschaften war die Überwindung von Standesdünkel – hier saßen einfache Leute und Adlige am selben Tisch zusammen und redeten über die Weltlage im Allgemeinen und ihre Geschäfte im Besonderen.
Bald erreichten die Caféhäuser auch andere wichtige Städte wie Paris und Wien. In Wien wurde das erste Wiener Kaffeehaus angeblich mit den Beständen gegründet, die die Türken bei ihrer zweiten Belagerung übrigließen – eine schöne Geschichte, die kaum der Wahrheit entsprechen dürfte, jedoch in einschlägigen Werken immer wieder kolportiert wird.
Das Kaffeehaus ist auch der Ursprung des Postwesens („Penny Post“), die ersten Postfächer richtete man sich in seinem Stammcafé ein. Die erste Versicherung ging auf eine Geschäftsidee des Londoner Kaffeehauses Lloyds zurück, in dem sich Kaufleute trafen und ihre Risiken zu minimieren suchten, indem sie ihre Schiffsladungen aus den Kolonien gegen Havarie versicherten. Ebenso bedeutend sind die Cafés hinsichtlich der Entwicklung der Zeitung. Der Tatler (von Daniel Reed bis 1711 hrausgegeben), der Spectator (Joseph Addison und Reed, die Redaktion saß im „Button’s Coffee House“), später weitere Gazetten erschienen täglich und vereinten Berichte über Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft ganz ähnlich, wie es heute noch der Fall ist.
Allmählich ersetzte der Kaffee die bis dahin üblichen alkoholischen Getränke, doch noch bis ins 18. Jahrhundert hinein hielt sich die Biersuppe als übliche Frühstücksnahrung und das Bier als Getränk, das man den ganzen Tag über zu sich nahm. Die Ablösung durch den Kaffee bedeutete auch, dass der ständige leichte Rausch, an den man sich seit Jahrhunderten gewöhnt hatte, durch ein Gefühl der wachen, konzentrierten Nüchternheit abgelöst wurde (der „nüchterne Rausch“, wie Voltaire ihn nannte, der selbst ein bekennender Kaffeevieltrinker war). Doch der Kaffee traf nicht nur auf Gegenliebe: Anwohner beschwerten sich über den ‚Gestank‘ des gerösteten Kaffees, und eine Gruppe Londoner Frauen schrieb ein wütendes Pamphlet gegen den Kaffeekonsum – offenbar vor allem der Tatsache geschuldet, dass ihre Männer den größten Teil des Tages im Coffee-House verbrachten, während ihnen selbst der Eintritt wenn nicht verwehrt war, so doch zumindest als Rufschädigung angesehen wurde.
Den Kaffeehäusern ist als besonderer Verdienst anzurechnen, dass sie das Wissen popularisierten und Gastlichkeit mit aufklärerischem Nutzen verbanden. Durch die Erfindung der Zeitung sowie die Etablierung der Post sind sie die Wiege der heutigen Printmedien. Die Möglichkeit des öffentlichen, mehr oder weniger gelehrten Diskurses trat aus den höfischen Zirkeln heraus, die ihn bis dahin ausschließlich kultiviert hatten und wurde auch für Bürger möglich. Dazu gehört auch die Entstehung eines neutralen öffentlichen Ortes, der als Treffpunkt fungieren konnte. Ohne diese Voraussetzungen sind wohl weder die Lesemanie des Biedermeier, noch die neu aufkommende Briefkultur denkbar. Auch bildeten die Coffee-Houses den Anstoß für die Lesegesellschaften des 18. und 19. Jahrhunderts, die sich der Förderung von Tugend und Geschmack verschrieben wie etwa die ?Gesellschaft der Mahlern? von Johann Jakob Bodmer in Zürich, der auch, von Spectator und Tatler beeinflusst, regelmäßig die ?Discourse der Mahlern? publizierte. Diese Lesegesellschaften ersetzten in Deutschland die englischen Clubs, ebenso wie diese mit festem Besucherkreis, jedoch ausschließlich auf seriöse Diskussion ausgerichtet. In Österreich wiederum entstanden Lesekabinette, die meist von Buchhändlern getragen waren und aus den Buchkabinetten innerhalb der Kaffeehäuser hervorgingen.
Die Kaffeehäuser waren auch ein Ort, an dem Spiele praktiziert wurden, insbesondere Schach. Es gab sogar fest angestellte Profis, die gegen die Besucher um einen Einsatz spielten. Der Begriff Kaffeehausspieler wird auch heute noch für Schachspieler verwendet, die einen riskanten Stil pflegen.
Heute sind Cafés Treffpunkte, wo man bei dezenter Hintergrundmusik, Zeitungslektüre, Getränken (nicht nur dem Kaffee) und in der Regel einfachen Mahlzeiten in angenehmer Atmosphäre seine Freizeit allein oder in Gesellschaft verbringen kann.
Typisch für Cafés ist das Vorhandensein einer Espressomaschine.
In Frankreich ist Café gleichbedeutend mit Kneipe.