Bei Blutwurst, Rotwurst oder Blunzn handelt es sich um ein Produkt, das traditionellerweise aus gewürztem Schweineblut und Fett hergestellt wird, mit Beigabe von geschmorten Zwiebeln und Milch oder Rahm. Gewürze sind regional sehr unterschiedlich. Oft werden Majoran oder Thymian verwendet.
Sie wird traditionellerweise unbehandelt gegessen oder geräuchert oder gebraten verzehrt.
Die Blutwurst gehört zu den ältesten bekannten Fleischerzeugnisse und ist die älteste bekannte Wurstsorte überhaupt. Bereits in der Antike wurde sie von den Kriegern auf dem Schlachtfeld zubereitet. Homer ließ Odysseus bei seiner Rückkehr nach Ithaka sprichwörtlich „um die Wurst“ kämpfen — das Preisgeld war ein mit Schweineblut und -Fett gefüllter Schweinemagen. Im alten Rom wurde sie zu Ehren von Faunus, dem Gott der Fruchtbarkeit und der Wälder beim Lupercalia-Fest verzehrt. Im Frühmittelalter wurde sie dann wegen ihrer Verbindung zu heidnischen Brauchtümern mehrmals verboten, setzte sich jedoch unter dem Volk weiterhin hartnäckig durch.
Blutwurst spielt weltweit in vielen regionalen Küchen eine Rolle. Die verschiedenen französischen „boudins“, der mit Hafer angereicherte britische „black pudding“, die spanische „morcilla“, deren kanarische Version übrigens honigsüß ist und mit Mandeln gegessen wird, und der scharfe, nach Sandelholz riechende kreolische „boudin rouge“, sind alles Varianten der Blutwurst. Auch in Deutschland ist sie beispielsweise in Köln ein typischer Begleiter zum Kölsch und trägt dort die Bezeichnung Flönz.
Blutwurst gehört zusammen mit Leberwurst und gekochtem Schweinebauch zur Schlachterplatte.
Eine regionale Variante im Osten Deutschlands ist die Grützwurst, die keine Blutwurst im eigentlichen Sinne, sondern ein Brei aus geronnenem Blut und Grütze ist, der in einer Wurstpelle verkauft, erhitzt und meist mit Kartoffeln und Sauerkraut gegessen wird.
Bei Zusatz von Fleisch oder Schinken bezeichnet man Blutwurst als Fleischwurst und bei Zusatz von Zunge als Zungenwurst, bei Zusatz von Speck als Speckwurst.