Das Béarn ist eine alte französische Provinz am Fuß der Pyrenäen. Gemeinsam mit dem französischen Baskenland bildet es das Département Pyrénées-Atlantiques (64).
Der Béarn wird begrenzt im Westen durch Soule, im Norden durch das Département Landes und durch Armagnac, im Osten durch die Bigorre und im Süden durch Spanien.
Obwohl der Béarn im Vertrag von Verdun 843 in den ursprünglichen Grenzen des Königreichs Frankreich mit eingeschlossen war, war die tatsächliche Zugehörigkeit zum Königreich lange Zeit umstritten. Während Béarn zur Grafschaft Foix gehörte und der Graf Gaston Fébus bereit war, für seine Grafschaft Foix dem König zu huldigen, lehnte er dies für Béarn ab. Viel später befindet sich die Provinz im Herrschaftsbereich der Könige von Navarra, und diese Zugehörigkeit zu ausländischen Souveränen (wenn auch aus der Dynastie der Kapetinger, war trotzdem nicht unvereinbar mit dem französischen Charakter der Provinz. Schließlich fällt Béarn durch mütterliches Erbe an Heinrich IV. (gleichzeitig, wenn auch theoretisch, mit dem gesamten Königreich Navarra, welches fast vollständig durch Spanien annektiert wurde). Nach seiner Thronbesteigung gibt er dem beständigen Verlangen des Parlaments nach und vereinigt den Béarn mit der königlichen Domäne, was die Annexion an Frankreich bedeutet, gemäß der Tradition die verlangt, dass der französische König keine persönliche Domäne besitzen soll. Zuvor, bei der Veröffentlichung des Edikts von Villers-Cotteret 1539, welches unter anderen Dingen anordnete, dass alle Rechtsakte in französisch abzufassen seien (besonders auf Kosten des Latein, aber manchmal auch der lokalen Sprachen), war die Provinz noch nicht französisch und das Edikt wurde auf sie nicht angewandt. Alle Rechtsakte wurden bis zur französischen Revolution in okzitanischer Sprache verfasst.