Dirk S.
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Sehr geehrte Damen und Herren der Allerzeitung,
seit meiner Geburt (56 Jahre) gab es schon die Allerzeitung bei uns auf dem Hof. Seit dem Einzug der Schwiegereltern, zeitweise sogar doppelt. Aus Gründen einer Ersparnis hatten wir uns auf eine Printausgabe geeinigt. Funktioniert recht gut. Seit meiner Abo-Kündigung wurde ich regelmäßig angerufen und bekam auch Post zum Wiedereinstig in einen Abo--Vertrag. Am Anfang war ich ja noch höflich und hatte die Situation freundlich erklärt, dass wir, meine Schwiegereltern und ich, uns die Allerzeitung und deren Kosten teilen. Mehrere Monate lang und deutliche Worte und später zum Teil unfreundliche Worte meinerseits, wofür ich mich stets entschuldigt habe, haben letztendlich gewirkt.
Nächstes Thema: Ich bin davon überzeugt das Ihre Auslegung der Rechtschreibreform nicht immer korrekt ist. Mir springen bei jeder Printausgabe so oft offensichtliche Fehler ins Auge, dass ich fast blind werde. Früher sah ich Ihre Zeitung als das Fundament der deutschen Rechtschreibung an. Heute mache ich mir manchmal den Spaß die Fehler mit einem roten Stift zu kennzeichnen und meiner Frau zu präsentieren, wie viele ich diesmal gefunden habe. Aber das lässt mich dann auch wieder sehr frustriert zurück und an der modernen "Autokorrektur" zu zweifeln. Ich kann mir einfach nicht mehr vorstellen, dass ein Redakteur die Artikel noch einmal kontrolliert oder kontrollieren lässt.
Regionales/Überregionales: Die Allerzeitung hat in den letzten Jahren eine Veränderung von einer überwiegend Regionalen-, zu einer überwiegend internationalen/überregionalen "Belangloszeitung" mit großen regionalen Sportteil vollzogen. Der regionale Sportteil war früher schon gut und wichtig. Gerade die regionale Berichterstattung aus den Orten ist auch zu Gunsten ganzseitiger Werbeblöcke geopfert und nicht mehr erwähnenswert klein und bedeutungslos worden. Sehr sehr schade, denn gerade das interessiert doch den "ländlichen Leser". In vielen Gesprächen mit "Noch-Lesern" und denen die schon gekündigt haben, hört man immer die gleichen Argumente: "Da steht ja nix mehr über unseren Ort und den Aktivitäten der Verbände und Vereine drin!"
Entweder gibt es nicht genügend Redakteure die die Geschichten und Geschichtchen in den Orten suchen, finden und davon berichten oder es ist einfach nicht mehr gewollt?
Es scheint ja auch viel bequemer zu sein, einfach aus dem Redaktionshaus in die Fußgängerzone in Gifhorn zu gehen und über die Stadt Gifhorn und deren Belange zu berichten.
Selbst wenn man die Redaktion der Aller-Zeitung als Vereins- bzw. Verbandsvorstand frühzeitig über Aktivitäten informiert und um eine Teilnahme bittet und einlädt, passiert nix. Nicht mal der Hinweis auf diese Veranstaltung wird gedruckt. Eine vereinbarte Zusammenfassung der Veranstaltung wird dann ebenfalls nicht veröffentlicht.
Alles sehr sehr bedauerlich für mich, die Bürger und für Ihre "Noch-Leser".
Bitte schauen Sie sich mal das "Isenhagener Kreisblatt" oder die "Altmark Zeitung" an. Da ist sicher auch nicht alles top und modern, aber wenigstens erfährt man dort sehr viel über die gemeinschaftsstiftenden Aktivitäten der Vereine und Verbände etc. Aber gerade das hält doch unsere Gesellschaft zusammen und müsste auch in Ihrem Interesse und Ihre Aufgabe sein.
Über die großen und wichtigen Themen der Welt informiert man sich heute über Pushnachrichten auf dem Smartphone oder in den großen Nachrichtensendern im TV. Doch wer zum Beispiel im Nachbarort Schützenkönig geworden ist, oder welcher regionale Wanderweg wegen des Eichenprozessionsspinners gesperrt ist, wo bekomme ich diese Information her, wenn nicht aus meiner geliebten regionalen Allerzeitung?1?
Bitte hören Sie sich mal die Meinungen gefrusteter "Noch-Leser" an und leiten Sie einen Verbesserungsprozess ein. Wer weiß, vielleicht steigen dann auch wieder Ihre wichtigen Abo-Zahlen.
Dann bin auch ich vielleicht wieder direkt bei Ihnen und nicht über den Umweg meiner betagten Schwiegereltern.