Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert diese als Zustand des vollkommenen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Diese Definition hat gewisse Vorteile, insbesondere die Betonung der seelischen und sozialen Komponenten der Gesundheit. Auf der anderen Seite deklariert sie (indirekt) 90 oder mehr Prozent der Bevölkerung als ungesund und macht das extreme Ziel der WHO („Gesundheit für alle“) völlig illusorisch.
Gesundheit ist ein wichtiger persönlicher und gesellschaftlicher Wert. Ihre Bedeutung wird oft erst bei Krankheit oder mit zunehmendem Alter erkannt. Welche Einschränkungen mit dem Verlust von Gesundheit verbunden sind, wird meist erst dem alternden Menschen bewusst – durch eigene durchgestandene Krankheiten, gesundheitliche Probleme im Umfeld und das sich nähernde Lebensende. Jüngere Menschen leben unbeschwerter und risikofreudiger. Vorsorgeprogramme für jüngere Altersgruppen werden propagiert, laufen aber oft ins Leere.
Im Allgemeinen sind Frauen gesundheitsbewusster als Männer. Dies kann man beispielsweise an der Beteiligung zur Darmkrebsvorsorge erkennen (Männer ca. 10 – 15 % , Frauen ca. 30 % Beteiligung).
Die Förderung und Erhaltung der Gesundheit erfordert geringe finanzielle Mittel. Teuer ist dagegen der Versuch, Gesundheit wiederherzustellen, die sog. kurative Medizin. Das Gesundheitssystem ist neben der Renten- und Arbeitslosenversicherung eine der drei Säulen des Sozialsystems.
Zivilisationskrankheiten wie Bewegungsmangel, Fettsucht und das Rauchen mit ihren Folgeerkrankungen sind heute ein weltweit verbreitetes Problem. Auch Lärm ist eine gewisse Gefahr für die Gesundheit. Unfälle sind in allen Altersgruppen ein besonderes Problem: in Kindheit und Jugend fordert der Straßenverkehr überproportional viele Opfer, später sind es die Unfälle am Arbeitsplatz, noch später der banale Sturz im Alter, der zu Bettlägrigkeit und Sterben führen kann. Auch Drogenmissbrauch kennt keine Altersschranken: Alkoholismus in Kindheit und Jugend, am Arbeitsplatz und – ebenso gern versteckt – im Alter sind jeweils für sich ein Problem. Auch Depressionen haben in den letzten Jahren gerade in den Industrieländern stark zugenommen.