Die Edle Weinrebe (bot. Vitis vinifera L. ssp. vinifera) ist eine Unterart der Echten Weinrebe innerhalb der Gattung der Rebe (Vitis). Ihre Früchte werden systematisch angebaut um Wein herzustellen.
Die Weinrebe gehört zu den ältesten Kulturpflanzen, die um 3.500 v. Chr. schon den Ägyptern, den Babyloniern und den Indern bekannt war und kultiviert worden ist. Auch die alten Griechen und die Römer betrieben Weinbau. Von den Römern wurden die Reben nach Deutschland und auch nach Britannien gebracht. Wegen der unterschiedlichsten Klimaten und Standorten entwickelten sich in Europa zahllose Rebsorten, die durch Züchtungen weiterentwickelt wurden und werden und nach denen die Weinreben und die daraus erzeugten Weine klassifiziert werden.
Die Weinrebe ist eine sympodial aufgebaute Liane. Die die Spitze jedes Sympodialgliedes (mit zwei Knoten) endet in eine Sprossranke, die seitlich abgedrängt wird. Jedes Sympodialglied entspricht einem Langtrieb oder Lotte. Zudem gehen aus den Achseln der Blätter aus Beiknospen Kurztriebe hervor, die man als Geizen bezeichnet und die der Winzer „ausgeizt“, weil diese die Entwicklung der gleichzeitig wachsenden Blüten- bzw. Fruchtstände hemmen, indem sie diesen Nährstoffe wegnehmen. Allerdings wird ein Kurztrieb am Stock belassen, aus dem sich dann im nächsten Jahr ein neuer Langtrieb bildet.
Die Blütenstände oder Gescheine treten im Mai-Juni auf. Nach der botanisch-morphologischen Definition handelt es sich bei den Blütenständen nicht um Trauben sondern um Rispen.
Die Trauben werden im Herbst „gelesen“ und als Tafeltrauben roh gegessen, oder gemahlen und anschließend gepresst und zu Wein verarbeitet. Die Pressrückstände (Trester oder Treber) dienen als Viehfutter, Düngemittel oder zum Heizen. Außerdem wird aus dem Trester Schnaps (Grappa) gewonnen. Der Saft wird zur Herstellung von Wein, Sekt, Weinbrand und Weinessig oder Traubensaft weiter verarbeitet.
Außerdem werden Rosinen aus Weintrauben gewonnen. Kernlose helle Rosinen heißen Sultaninen, Korinthen werden aus kleineren roten Beeren gewonnen.
Mit Reis oder Fleisch gefüllte Weinblätter sind eine Spezialität der Mittelmeerküche. Auch zum Einlegen von Gemüse werden manchmal Weinblätter mitverwendet.
Das Holz der Weinrebe hat wegen seiner Knorrigkeit und geringen Stabilität wenig Nutzwert, wird aber manchmal zum Schnitzen benutzt.