Tofu (Pinyin: dòufu) (auch Bohnenquark) ist ein ursprünglich asiatisches Nahrungsmittel aus einem weißen Teig – ähnlich Frischkäse aus tierischer Milch.
Tofu wurde erstmals im 2. Jahrhundert v. Chr. in China hergestellt und hat sich während der Naraperiode (9. Jahrhundert) nach Japan ausgebreitet. In diesen beiden Ländern, sowie in Vietnam, Thailand und Korea ist Tofu zum Grundnahrungsmittel geworden.
Tofu wird durch Gerinnung der Eiweißbestandteile von Sojamilch, entweder mit Hilfe von Nigari (Magnesiumchlorid), Zitronensäure oder Calciumsulfat durch Erhitzen und Abschöpfen oder Filtrieren hergestellt. In Okinawa benutzt man Seewasser statt Nigari und nennt solche Tofu Shima-dofu (Inseltofu). Mitunter wird der Tofu auch gepresst, um ihm Flüssigkeit zu entziehen.
Je nach Herstellungsart und Konsistenz unterscheidet man verschiedene Arten von Tofu. So wird etwa der so genannte Seidentofu, welcher besonders zart in seiner Konsistenz ist, für Süßspeisen verwendet, während der so genannte Schwammtofu meist gefüllt und frittiert wird, beliebt ist auch der geräucherte Tofu.
Tofu ist heute international aufgrund seiner pflanzlichen Herkunft und seines Proteinreichtums als Ersatz für Fleisch oder Fisch bekannt und wird deswegen von Vegetariern, Veganern und vorübergehend fastenden Menschen geschätzt. Diese aus ernährungswissenschaftlicher Sicht (wegen des hohen Proteingehalts) sinnvolle Verwendung ist jedoch kulinarisch fragwürdig, da sich weder Konsistenz noch Eigengeschmack des Tofu für einen Einsatz als Fleischersatz eignen. Dies hat dem Tofu einen schlechten Ruf als geschmacksarmes, gummiartiges ?Körnerfresser-Essen? eingebracht.
In den Ursprungsländern und bei Freunden der asiatischen Küche hingegen wird Tofu als eigenständiges Lebensmittel angesehen, dessen Eigenschaften in speziell darauf abgestimmten Rezepten berücksichtigt werden. Man kann Tofu kochen, braten, in Würfel schneiden und als Suppeneinlage verwenden oder anders verarbeiten. Aufgrund des sehr schwachen Eigengeschmacks eignet er sich als Träger für alle möglichen Gewürze und Geschmäcker, sowohl in Süßspeisen als auch in herzhaften Gerichten.
Eine Spezialität, für die besonders die Tofu-Hersteller der Stadt Kyoto berühmt sind, ist Yuba. Es handelt sich dabei um die hauchdünne Tofu-„Haut“, die während des Herstellungsprozesses abgeschöpft wird. Sie ist praktisch geschmacklos. Roh, in mehreren Lagen übereinander gefaltet, wird sie häppchenweise in Sojasauce getunkt und verzehrt – eine wahre Delikatesse für Freunde der japanischen Küche. Nicht ganz so fein ist frittiertes Yuba, das eine chipsartige Konsistenz besitzt.