Quinoa (Chenopodium quinoa Willd.), auch Reismelde, Inkakorn oder Perureis genannt, gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).
Die mineralstoffreichen Blätter werden als Gemüse oder Salat verzehrt. Die senfkorngroßen Samen haben eine getreideähnliche Zusammensetzung, trotzdem wird Quinoa, ebenso wie Amarant, als glutenfreies „Pseudogetreide“ bezeichnet. Der Gehalt an Eiweiß und einiger Mineralien übertrifft sogar das gängiger Getreidearten.
Quinoa stammt aus Südamerika, wo es seit 6000 Jahren gemeinsam mit Amaranth ein Hauptnahrungsmittel ist. Sie wurden besonders in den Hochebenen der Anden (über 4000 m) angebaut. Dort waren sie für die Menschen unentbehrlich, da Mais als einziger Ersatz in diesen Höhen nicht mehr angebaut werden konnte. Während der spanischen Eroberungszüge und Kriege gegen die Inkas und Azteken im 16. Jahrhundert (siehe Francisco Pizarro und Hernando Cortez) wurde der Anbau von Quinoa und Amaranth verboten und sogar unter Todesstrafe gestellt. Damit sollten die Völker geschwächt werden. Das als „unchristlich“ eingestufte Nahrungsmittel blieb dadurch in Europa bis in das 20. Jahrhundert hinein nahezu unbekannt.
Heute wird der Anbau dieser „Pseudogetreide“ gefördert, da die Pflanzen sehr anspruchslos an Boden und Wasser sind und als ein gesundes alternatives Nahrungsmittel erkannt wurden. Besonders für unter Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) leidende Menschen bilden sie einen vollwertigen Getreideersatz.