Die Pastinaken (Pastinaca) bilden eine Gattung aus der Familie der Doldengewächse (Apiaceae) mit 14 Arten in Europa und im westlichen Asien.
In Deutschland heimisch ist nur die formenreiche Echte Pastinake (Pastinaca sativa), auch Hammelmöhre, Hirschmöhre, Moorwurzel oder Welsche Petersilie genannt. Sie gedeiht wild auf Wiesen, an Trockenhängen und auf Feldrainen. Ein naher Verwandter ist die Petersilie.
Die zweijährige Pflanze hat einen kantig gefurchten Stängel. Ihre Blätter sind ein- oder mehrfach unpaarig gefiedert mit bis zu elf auch mehrlappigen Einzelblättern mit gesägtem Rand. Ihre gelben Büten stehen in 5- bis 20-strahligen Dolden. Die Wurzel ist von weißlich-gelber Farbe; bei der Wildform ist sie dünn und hart, bei den Kulturvarietäten bis zu 6 cm dick, 20 cm lang, kegelförmig und bis zu 1,5 Kilogramm schwer. Als Speicherwurzel bildet sie sie erst nach dem ersten Jahr aus. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 30 Zentimetern bis zu einem Meter.
Die auch von Haarwild und Schafen begehrten Pastinaken sind schon seit langem Bestandteil der menschlichen Ernährung. Im Römischen Reich gehörten sie zum beliebtesten Wurzelgemüse. Bis in 19. Jahrhundert hinein ware Pastinaken auch in Deutschland eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel, wurden aber von Kartoffeln und Karotten weitgehend verdrängt. In Großbritannien, den USA, Frankreich, den Niederlanden, Skandinavien, Österreich und Ungarn dagegen sind sie bis heute als Gemüse und Würzpflanze beliebt. Besonders durch die Bio-Landwirtschaft wurde die Pastinake auch in Deutschland wieder bekannter, ist aber weiterhin eher selten erhältlich.
Der Geschmack der vorwiegend im Winter geernteten Wurzeln ist süßlich-würzig, an Karotten und Sellerie erinnernd, ähnlich dem der Petersilienwurzel, nur milder. Sie lassen sich backen oder kochen und zu Cremesuppen und Pürees verarbeiten.
Zu den Klassikern der englischen Küche gehört Pastinakenpüree, Mashed parsnips, das ebenso wie Kartoffelpüree zubereitet wird, jedoch wesentlich aromatischer ist. Es bgleitet traditionell gebratenes oder gegrilltes Fleisch.
Ihres hohen Stärkegehalts wegen wurden Pastinaken früher auch zur Herstellung von Bier und Pastinakenwein genutzt. Aus ihrem Saft lässt sich ein dickflüssiger Sirup kochen, der als Brotaufstrich und Süßmittel diente.
Die Blätter der Pastinake können, ähnlich wie Petersilie, als Würzkraut verwendet werden.